Schon seit meinem Abitur in Ernährungslehre interessiere ich mich für Ernährung und habe mich danach immer weiter in Gesundheits- und Ernährungsthemen weitergebildet. 

Doch je mehr ich mich damit beschäftige und darüber lernte, desto mehr versuchte ich mich selbst zu optimieren. Ich fing an mich auf Social Media zu vergleichen und wollte auch so ein tolles Vorher-Nachher Transformationsbild. Also was tat ich? 5x die Woche Sport und „clean“ essen (keine verarbeiteten Lebensmittel, keinen Zucker, kein Weizen). 

Je gesünder mein Lifestyle (nach außen) wurde, desto ungesünder wurde meine innere Welt. Irgendwann drehte sich alles nur noch um Kalorien, Sport, Essen bzw. nicht essen und die Transformation meines Körpers.

Es ging so weit, dass ich in eine Binge-Eating Essstörung reingerutscht bin, ohne es zu merken. Denn ich habe mir weiterhin eingeredet, dass ich bloß einen gesunden Lifestyle anstrebe.

Ich nahm durch meine Essanfälle innerhalb weniger Monate 10 kg zu. Ich fing schnell an den wahren Gründen für mein abgespanntes Essverhalten auf den Grund zu gehen und stelle mir die Frage, was sich in den letzten Monaten und Jahren verändert hatte. Ich wusste so viel über Ernährung und war dennoch nicht in der Lage danach zu handeln. Also was war anders?

Als Psychologin erkannte ich, dass es zwei Dinge waren:  Zum einen war ich nicht in der Lage negative Emotionen und Stress zu bewältigen außer durch Essen. Ich stellt erstmals fest, dass mich diese Essensmuster schon fast mein ganzes Leben lang begleitet haben, mir aber nie bewusst aufgefallen sind. Der zweite Grund war, dass sich mein Mindset verändert hat und ich anders über mich und Essen gedacht habe, als früher.

Ich suchte mir innerhalb kürzester Zeit Hilfe, jedoch brauchte mich eine Therapie zu dem damaligen Zeitpunkt nicht weit. Erst durch meine eigene Coachingausbildung, Coaches an meiner Seite und vor allem die eigene Arbeit mit mir selbst, konnte ich mein angespanntes Essverhalten für mich lösen.

Für mich als Psychologin war es super spannend dem Thema auf den Grund zu gehen. Ich konnte bei allen Menschen, die negative Gedanken rund ums Essen und ihren Körper haben, wiederkehrende gleiche Gedanken- und Verhaltensmuster erkennen. Ich habe verstanden, wie Menschen, die intuitiv essen wirklich ticken und was bei denen, die es nicht (mehr) können, anders ist.